Das Fučík-Denkmal im Pankower Bürgerpark im September 2020. Zu sehen ist die Vorderseite des Denkmals mit dem Profil Fučíks und der Inschrift „Menschen, ich hatte euch lieb. Seid wachsam!“ in deutscher, russischer und tschechischer Sprache.

Julius Fučík
Kommentierung eines Denkmals

Am Rande des Bürgerparks Pankow befindet sich seit 1974 das Julius-Fučík-Denkmal. Es erinnert an den tschechischen Journalisten und Kommunisten Julius Fučík, den die Nationalsozialisten für seine Beteiligung am antifaschistischen Widerstand 1943 hinrichteten. Bekannt wurde er vor allem für sein Buch Reportage unter dem Strang geschrieben, das er heimlich in der Haft verfasst hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Fučík in der Tschechoslowakei und auch in der DDR als Held des Widerstands gefeiert. Es entwickelte sich ein staatlich geförderter Kult um seine Person, der allerdings bei der Bevölkerung zunehmend auch auf Ablehnung stieß.

Die vielen Facetten des Denkmals und deren Bedeutung sind für heutige Parkbesucher*innen nicht mehr erkennbar. Eine Informationstafel zur Denkmalgeschichte verschwand schon Anfang der 1990er Jahre.

Gedenkstunde zum 35. Jahrestag der Ermordung Julius Fučíks, 8. September 1978
Foto: Karl-Heinz Drowski © Museum Pankow, Foto FA015426

Diese Website soll nicht nur das Denkmal und dessen Rezeption kommentieren und historisch einordnen.
Auch Leben und Werk von Julius Fučík erfahren hier eine kritische Würdigung. Im doppelten Sinne dokumentiert und erläutert sie damit die Rezeption eines Denkmals bis in die Gegenwart.

In den zurückliegenden Jahrzehnten hat sich die Wahrnehmung der Person Fučíks und seines literarischen Vermächtnisses mehrfach gewandelt. Mit dieser Website ist eine Form gewählt, die weitere Ergänzungen und aktuelle Kommentierungen zulässt.

Porträtfoto von Julius Fučík, um 1935-1938
Fotograf*in unbekannt © Wikimedia Commons